Freitag, 23. Oktober 2020

Wo bleibt die versprochene Hilfe?

Die Situation spitzt sich immer mehr zu. Allein von letzter Woche Freitag bis zum gestrigen Donnerstag sind 2.365 Personen in 93 Booten auf den Kanarischen Inseln angekommen.  Seit Anfang des Jahres sind es schon über 10.400 Einwanderer in 399 Booten, Kanus oder Schlauchbooten und dies ist auch noch nicht das Ende. Eine Prognose spricht schon von über 15.000 Einwanderern bis Ende des Jahres. 

Dazu kommt nun auch noch das in Ländern die Kanaren als Risikogebiet wieder gestrichen wurden, somit der Tourismus als sicheres Reiseziel wieder durchstarten könnte. Tja, gerade auch Maspalomas sieht sich da gefährdet, denn einige der temporären Unterkünfte befinden sich genau in diesem Ort.

Das Unwetter hat es die Tage zusätzlich noch erschwert; so  haben im Hafen von Arguineguín mehr als 1.300 Menschen die  Nacht dort verbringen müssen und darauf gewartet, dass ihnen eine Aufnahmeeinrichtung zugewiesen wird. Die letzten welche am Abend ankamen  schliefen im Freien, weil es nicht mehr für alle ein Zelt gab. Somit musste das Rote Kreuz allen am nächsten Tag trockene Kleidung zur Verfügung stellen.

Diese Situation hat zu einem erneuten Besuch des für das Ausländeraufenthaltszentrum von Gran Canaria zuständigen Richters, Arcadio Díaz Tejera,  geführt und  dessen Wut über das was er sehen musste war unbeschreiblich. Trotz der Bemühungen des Roten Kreuzes und der im Notlager tätigen Polizeikräfte die wirklich alles tun.

Zitat:

  "Trotz dieser immensen Anstrengung ist es eine Tatsache, dass von den 1.500 Menschen, die hier sind, 500 letzte Nacht im Regen geschlafen haben, heute die Sonne ertragen haben und dies auch weiterhin tun werden", prangerte der Richter an, der diese Bedingungen für "unwürdig und unmenschlich" hält.

"Es ist ungerecht, es vertritt uns Kanaren nicht. Ich finde das peinlich, vor allem, wenn seit langem bekannt ist, dass die Nutzung der Kanarischen Route intensiviert wird und noch mehr kommen wird", fügte er hinzu.

Der Magistrat beklagte sich auch über das "donnernde Schweigen" "so vieler und so vieler öffentlicher Vertreter, so vieler Menschen, die geschworen oder versprochen haben, die Menschenrechte und die Verfassung zu verteidigen", denen er "nichts über diese humanitäre Krise" zugetragen habe.

"Wo sind sie", beklagte Díaz Tejera, der einräumte, dass die Situation "so überwältigend" sei, dass "kein Richter dies überwachen wird", obwohl "dieses Dock notwendigerweise geräumt werden muss" und seine Insassen in Touristen- oder Ressourcenzentren gebracht werden müssen, die in Räumen des Verteidigungsministeriums eingerichtet werden sollen.

 

4 Kommentare:

  1. Oh du meine Güte... Es ist furchtbar. Und ich denke, das ist erst der Anfang, denn es wird immer mehr Länder geben, die wegen Kriegen, aus wirtschaftlicher oder klimatischer Sicht mehr oder weniger unbewohnbar oder jedenfalls ein schlechter Ort zum Leben sind. Und wie geht es weiter, wenn dann rundherum alle, denen es halbwegs gut geht, wegschauen oder die Grenzen verschließen...?
    Herzliche rostrosige Grüße,
    Traude
    https://rostrose.blogspot.com/2020/10/ausflug-nach-bad-ischl-und-besuch-der.html

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    1. Ich finde auch vor allem die Befürchtungen das sie andere Dinge im Schilde führen. Könnte mir sehr gut vorstellen das es neue Grenzen und Mauern geben wird...so wie in einigen "Zukunftsfilmen" heute schon gezeigt^^

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  2. Die Situation ist im Moment einfach schwierig. Ich finde es ganz toll, dass du darüber informierst.
    Liebe Grüße
    Luisa von https://www.allaboutluisa.com/

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