Mittlerweile haben es sicherlich auch schon einige Leser, Teneriffa-Freunde und Urlauber mitbekommen, dass es hier eine neue Vergabe von Radio-Sendelizenzen gegeben hat.
Hier auf der Insel von betroffen ist u.a. Radio MegaWelle die nun einen Aufruf im Radio gestartet haben.
Online nachzulesen ist dieser Bericht im
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Liebe Leser des Megawelle Journals und Hörer von Radio Megawelle! Wir gehen schweren Zeiten entgegen, denn die kanarische Autonomieregierung hat entschieden:
Ausländische Radiosender erhalten keine Sendelizenzen. Damit ist die Existenz von Radio Megawelle bedroht!
Aber zur Erklärung von Anfang an:
Hier auf den Kanaren war es in den letzten 15 Jahren Normalität, ohne staatliche Sendelizenzen ein Radio zu betreiben, man sendete auf der Grundlage von Duldungs bzw. Gewohnheitsrechten. Wir haben auf drei Frequenzen unser Programm gesendet, im Süden auf 104.7 MHZ, im Osten auf 88,3 MHZ und im Westen auf 103.7 MHZ. Unser erklärtes Ziel war es seit 15 Jahren, dem deutschsprechenden Residenten und Urlauber ein 24-stündiges Musikprogramm zu liefern, gespickt mit Nachrichten von den Kanaren, Wetterbericht und Hinweisen , zur vollen Stunde gab es Weltnachrichten. Darüber hinaus informierten wir Sie mit vielen Inselinformationen, Wander- und Gesundheitstipps, auch das Horoskop und andere Infos auf dem Programm. Berichte und Lifeinterviews mit unserem Inselpräsidenten Ricardo Melchior und anderen Persönlichkeiten. Von verschiedenen, für die Insel wichtigen Ereignissen (wie z.B. der ITB in Berlin) rundeten unser Programm ab. Auch die katholische und evangelische Kirche hatte ihren Platz bei uns, um ihrer Tätigkeit als Seelsorger für die vielen Residenten und Urlauber nachzukommen.
Es gab für den Sender Höhen und Tiefen, wir haben aber, Gott sei Dank, auch bei schwerer See unser Ziel vor Augen gehabt, ein deutschsprachiges, qualitativ hochwertiges Rundumprogramm zu bieten. Seit einigen Jahren wird davon geredet, dass die Radiosender eine Sendelizenz beantragen müssen, damit dem Wildwuchs Einhalt geboten wird. Alle Beteiligten Sender sollten nach gleichen Vorgaben arbeiten und senden.
Mitte 2010 wurden dann die Ausschreibungen für die Bewerbung um Sendelizenzen mit Abgabetermin 30.September veröffentlicht, es waren sehr umfangreiche Arbeiten und Voraussetzungen zu erbringen, Fachleute wurden dafür eingesetzt, die Ausschreibungsgrundlagen sach- und fachgerecht zu bearbeiten. Darüber hinaus wurden von den Antragsstellern hohe Kautionssummen abverlangt, die in bar oder als Bürgschaft hinterlegt werden mussten. Es waren 156 UKW-Frequenzen ausgeschrieben, es gingen 694 Anträge von 90 Firmen ein. Im April 2011 sollten die Ergebnisse veröffentlicht werden, der Termin wurden aber verschoben, seit dem 10. Juni 2011 ist das Ergebnis veröffentlicht:
Alle Lizenzen wurden ausschließlich an spanische Unternehmen vergeben, nichtspanische Antragssteller gingen allesamt leer aus. Unsere Idee und Vision, für die Kanarischen Inseln auch in Zukunft als Informationsplattform dem Touristen und Residenten zu dienen, ist, dem Ergebnis nach zu urteilen, nicht erwünscht. Zumindest nicht unter der Federführung eines Ausländers.
Wobei sich durchaus die Frage aufdrängt, wer ausländische Residenten und Touristen besser informieren könnte? Wer soll all die vielen Informationen und Veranstaltungen dem Ausländer nahebringen? Wenn wir dann noch einen Schritt weitergehen sind Gemeinden von nicht-spanischen Europäern, wie sie sich in den letzten Jahren hier gebildet haben, überhaupt auf der Insel erwünscht? Uns gehen natürlich all diese Fragen, ähnlich wie Ihnen auch, in den vergangenen Tagen durch den Kopf. Sie bewegen uns und wir hoffen auf ihre Unterstützung!
Schreiben Sie uns, Ihre Gedanken können sie jederzeit an unsere Faxnummer +34 922 703 357 oder als email an oficina@cccanarias.net senden. Vielleicht finden wir mit ihrer Unterstützung eine Möglichkeit, unserem Anliegen neue Kraft zu verleihen.
Wir werden Sie regelmässig auch in unserem Radioprogramm über den neuesten Stand und die Entwicklung informieren.
Wir hoffen, noch lange für Sie senden zu können, Ihr
Hans-Georg Scholz
Quelle Megawelle Journal
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Ich möchte heute diesen Aufruf an meine Leser weiterleiten. Auch wenn man nicht unbedingt den Musikgeschmack teilen mag, ich finde es nach wie vor ziemlich unmöglich wie es abgelaufen ist.
Die Insel lebt vom Tourismus und Urlauber fühlen sich halt wohl wenn ihnen Information in ihrer Sprache zugetragen wird. Somit fände ich es schön, wenn der Eine oder Andere sich an der Aktion beteiligt und sie unterstützt.
Anmerkung: wie ich letztens gehört habe, will man sich damit an an die Inselregierung d.h. unseren Inselpräsidenten wenden.