Mittwoch, 6. März 2013

Glockenturm # 17



Mit diesem Glockenturm bzw. der "Parroquia de Santa Rita", die fast gegenüber des Loro Parques in Punta Brava steht, ist eine sehr schöne und lange Geschichte verbunden.


Mittlerweile schon von einigen Heiligen gehört könnte man sich fragen wer hinter dieser "Santa Rita" steckt? Warum wurde dieser Kirche dieser Name gegeben?


Geboren wurde sie in einem italienischen Bergdorf, das genaue Geburtsdatum nicht bekannt, wurde es später um das Jahr 1381 festgelegt. "Rita aus Cascia", immer schon sehr gläubig, entschloss sich nach einem ihren vielen Gebete in den Orden der Augustinerinnen in Cascia beizutreten.

Santa Rita de Casia

Ihre Eltern waren allerdings strikt dagegen, da eine Heirat eine Alterssicherung bedeutete, und so musste sie einen Soldaten zum Ehemann nehmen. Nachdem sie zwei Söhne gebar, verließ ihr Ehemann die Familie. Er wollte sich lieber der Politik widmen; ein Entschluss den er mit seinem Leben einbüßte. Die Ermordung ihres Vaters ließ den Söhnen keine Ruhe, sie wollten Rache, was ihre Mutter zwar verhindern konnte, nicht allerdings den Tod der Söhne durch die Pest.

Dieser Schicksalsschlag wollte sie erneut in ein Kloster eintreten lassen. Allerdings wurde sie zuerst abgewiesen, so wollte man sich nicht in Feindschaften verwickeln lassen. "Rita" setzte sich für Ruhe und Frieden ein, und nachdem ihr dies gelang durfte sie endlich dem Kloster beitreten.

Aufopferungsvoll widmete sie sich mit ihren Glaubensschwestern den Kranken und Familien und ihre Hingebung zu Gott war so groß, das ihre Stirn durch Male einer Dornenkrone gezeichnet wurde. 15 Jahre soll sie diese Stirnwunde getragen haben, und eine Legende besagt, dass sie vor ihrem Tod um eine Rose aus ihrem Garten gebeten habe. 1457 verstorben wurde sie vom Volk verehrt und die Rose wurde das Markenzeichen für ihr Leben. Im Jahre 1627 von der katholischen Kirche selig gesprochen, fand die Heiligsprechung dann am 24. März 1900 statt.


Ein Zusammenhang von "Santa Rita" und der Kirche ist ganz einfach in einem Pater zu finden. "Padre Antonio", der gebürtig aus La Orotava kam, lebte jahrlang in Venezuela und Guatemala bis er 1971 wieder auf die Insel zurückkehrte

Jeden Sonntag predigte er in der schon bestehenden kleinen Kapelle "Santa Rita", und die Gläubigen strömten zu seiner Messe. Sich bewusst das sich von alleine keine Kirche bauen ließ, rief er zu einem Spendenaufruf in ganz Europa auf. Nicht nur Geldspenden sondern auch arbeitende Hände waren gefragt und nachdem am Ende die Summe von 1.800.000.000 Pts  (10.818.217,88 Euro) vorhanden war,  konnte neben der Kirche auch noch ein angrenzendes Alten- Pflegeheim gebaut werden.

1981 kam es zu der feierlichen Eröffnung, und "Padre Antonio" widmete sich ebenso hingebungsvoll seiner Arbeit, gründete eine Foundation, wurde Ehrenmitglied und wird heute noch, nach seinem Tode verehrt. Gestorben am 24.März 2011 wird heute noch von der Trauerfeier in "Santa Rita" gesprochen.

Slide-Show

Auch wenn ich diese Geschichte rund um "Santa" Rita wirklich sehr schön finde, das Gebäude von Aussen auch ihre Wirkung nicht verfehlt, so finde ich sie, trotz der schönen Figuren von innen doch recht kühl. 

Wer einmal einen Rundumblick wagen möchte, für den habe ich noch nachfolgenden Link gefunden:




  
 

21 Kommentare:

  1. Achja, ich mag so moderne Kirchen auch nicht wirklich. Aber man kann schon ordentlich stolz darauf sein 10 Mios gesammelt zu haben. Das ist ja der Hammer....wie hat der das denn geschafft?!?! Sehr beeindruckend!

    Die Geschichte hinter der Kirche und um Santa Rita finde ich wirklich rührend. Was da wohl mit der Kopfwunde war??? Ich bin da ja schnell zweifelnd ;-D.....nicht dass ich nicht glaube, dass sie eine tolle Frau war und die Heiligsprechung verdient hätte, aber vielleicht hat sie sich jeden Morgen beim Zähneputzen den Kopf am Waschbecken gestoßen oder wars doch eher ein Ekzem oder so???.....wer weiss......14 Jhd. halt......da werden schon mal um alle möglichen Dinge Legenden gesponnen. LG Anne

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    1. Ja, das finde ich auch. Er war sehr beliebt und kümmerte sich aufopferungsvoll, besonders auch um alte und kranke Menschen.

      Sicherlich scheinen solche Legenden unglaubwürdig, aber da sage ich immer: Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde die sich nicht erklären lassen, und solange ich nicht von einem Gegenteil überzeugt werden kann schließe ich nichts aus.

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  2. Mir gefällt die Kirche sehr gut . Sehr schön hell und nicht so duster wie in den älteren Kirchen . Tolle Bilder und ein interessanter Bericht , liebe Nova . Herzliche Grüsse Heike

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    1. Das stimmmt allerdings, diese Art Kirchen sind immer lichtdurchflutet.

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  3. Padre Antonio ist am 24. März 2011 gestorben, an dem Tag als die Heiligsprechung von Santa Rita war allerdings im Jahr 1900. Das finde ich irgendwie "gruselig". Sehr schöne Kirche und die Geschichte ist sehr interessant. Viele Grüße Summer

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    1. Ja, auch ich darüber sofort "gestolpert". So habe ich die Beerdigung damals indirekt mitbekommen. Eine Freundin erzählte mir von den ganzen Absperrungen und was dort los war (sie wohnt in Punta Brava) Die genauen Daten habe ich erst jetzt bei meinen Recherchen gelesen^^

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  4. Liebe Nova♥
    Von aussen finde ich dir Kirche sehr schön, ganz besonders der Glockenturm gefällt mir. Ich finde aber auch, dass das Innere der Kirche ziemlich kalt wirkt, aber das ist Geschmacksache. Dein Bericht dazu ist höchst interessant und ich frag mich, woher nimmst du all dieses Wissen. Googelst du da nach oder was...???
    Ich war heute auch in einer Kirche und ich muss sagen, das hat mit richtig gut getan und ich fand etwas innere Ruhe. Natürlich hatte ich auch gleich mal die Kamera dabei;-) aber so tolles Hintergrundwissen wie du hatte ich dann doch nicht.
    Auf jeden Fall hast du wieder sehr schöne Bilder mitgebracht und mein Wissen erweitert. Danke dir dafür liebe Nova♥

    Hab einen schönen Tag und liebe Grüße von Jurika...nebst Männeken;-)

    ♥♥♥Drüggerle♥♥♥

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    1. Da guck ich doch auch gleich mal bei dir liebe Jurika♥

      Ja, ich gucke überall wo ich kann, in Büchern und auch im Internet. Da beisse ich mich so richtig fest und auf Umwege kann ich meist Erfolge verbuchen. Gibt bis dato nur eine kleine Kapelle wo ich noch nix finden konnte, nicht einmal einen Namen. Da werde ich wohl vor Ort mal schauen müssen ob mir da Jemand was sagen kann.

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  5. So eine wunderschöne Kirche, liebe Nova. Die Montagen und die einzelnen Fotos darin sind super geworden. Danke für den inhaltlichen Background, wodurch der Post eine schöne Tiefe erhält.
    Hab einen schönen Abend - liebe Grüsse, Wieczora (◔‿◔) | Mein Fotoblog

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  6. Aha, mal eine moderne Kirche. Die Architektur finde ich sehr ansprechend. Nüchtern finde ich die von innen nicht, eher sogar zu altmodisch für so einen modernen Bau. (Es gibt auf jeden Fall viel "schlimmere". Ich arbeite gerade an einer *gg*).

    Die Hintergrundgeschichte ist auch sehr interessant. Alle Achtung, daß dieser Pater so eine Summe an Spendengeldern auftreiben konnte!

    LG

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    1. Für mich halt sofort ungewohnt weil die anderen Kirchen so anders sind :-))) Bin ich mal gespannt wie "schlimm" dann die deine ist^^

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  7. wow da hast du ja richtig recherchiert! kann deinen worten zustimmen: geschichte spannend, kirche hübsch aber von innen sehr schlicht. aber es gibt so phasen wo alles minimalistisch und grell und karg ist. auch in restaurants u.ä. kann man das sehen!
    die allerliebsten abendgrüssele für dich ♥

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    1. Könnte mir auch gut vorstellen dass er einfach auch Schlichtheit mit reinbringen wollte um die Menschen nicht zu "überfluten". Im Sinne von Geld meine ich, denn wenn man in andere Kirchen kommt dann fragt man sich eigentlich ja auch sofort was sowas gekostet haben muss. In Punta Brava haben früher ja fast nur die Fischer gewohnt, Küstengrundstücke vom Staat bekommen um dort bauen zu können. Heute ein Streitpunkt wegen des Küstenschutzbebauungsgesetzes :-((

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  8. Hier kommt dann auch noch schnell die Namensvetterin
    um zu kucken und zu lesen, was bei Dir heute los ist.
    Ich selbst war auch mal in einem kleinen Ort in Portugal,
    der hieß Santa Rita, habe dadurch grade noch mal die Bilder
    von damals gekuckt. Deine sind sehr schön und der Glockenturm ein gutes Model. Ich liebe immer ganz besonders den Himmel bei Dir! Haaach schööön.... *schnauf* ;-)))

    Liebgruß,
    Tiger
    =^.^=

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    1. ...und auch irgendwelche Ähnlichkeiten entdecken können? (Darstellung/Figur von Santa Rita)

      Jaa, nach den heftigen Tagen schaute er gestern wieder so aus.^^

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  9. Diese Kirche, liebe Nova, wirkt ganz anders, was natürlich von ihrer Schlichtheit herrührt. Klasse, dass du uns so detailliert den geschichtlichen Hintergrund mitteilst, dadurch erschließen sich einem ganz andere Betrachtungsweisen. :-)
    Mir gefällt die Kirche, nicht nur von außen, sondern auch von innen. :-)

    Liebe Grüße
    Christa

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  10. wieder ein schöner Glockenturm Nova - und eine interessante Geschichte dazu.
    Lieben Dank :-)
    Ich habe auch gerade einen Glockenturm für dich in den Trollspecht gestellt.

    Lieber Gruß von Heidi :-)

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  11. Ein wunderschönes Gottesaus, besticht durch seine Schlichtheit liebe Nova.
    Eine spannende Geschichte dazu, ein toller Post

    Liebe Grüße
    Angelika

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